Ein Besuch im Kinderheim

Mein Besuch im Kinderheim Watoto Mbele in Ngong, Kenia

Am 8. Juli 2015 setzte ich mich in den Flieger nach Nairobi. Die Vorfreude war gross und ebenso die Aufregung. Da es schon mein zweiter Aufenthalt im Kinderheim werden würde, wusste ich schon ungefähr, was mich erwartete. Dies linderte die Nervosität ein wenig und ich konnte, ganz im Gegensatz zu meinem ersten Flug nach Nairobi vor ziemlich genau drei Jahren, während den fast neun Stunden sogar etwas Essen und Trinken.

In Nairobi angekommen wurde ich am Flughafen von Taxi Antony in Empfang genommen und sicher zum Kinderheim nach Ngong chauffiert. Da es bei meiner Ankunft schon relativ später Abend war, waren die Kinder schon im Bett und auch ich war froh, nach der langen Reise tief und fest in meinem Bett einschlafen zu können.
Mein Zimmer teilte ich mir während meines Aufenthalts mit der Hausmutter. Beatrice und Jemimah, welche jewieils abwechslungsweise ein paar Tage hintereinander arbeiten, sorgen für das leibliche Wohl im Kinderheim und halten die allgemeine Ordnung in Stand. Beide sind sehr herzliche Frauen, welche ich während der 3,5 Wochen sehr ins Herz geschlossen habe.

1Am nächsten Tag lernte ich dann die Kinder kennen, von denen ich sogar noch einige von meinem ersten Besuch her kannte. Alle Kinder sind jedoch zünftig gewachsen und waren so fast nicht mehr wiedererkennbar. Und auch einige Neue sind dazugekommen. Während meines Aufenthalts waren 8 Kinder im Kinderheim, die Restlichen waren alle in Boarding Schools untergebracht und kamen erst in den Ferien ins Kinderheim.

2Die Kinder waren vom ersten Moment an sehr offen und so haben wir zusammen, als die Kinder von der Schule nach Hause kamen, mit einem selbstgemachten Ball die verschiedensten Spiele gespielt und die Mädchen haben mir Klatschspiele beigebracht. Auch mit den grösseren Jungs und Mädchen, welche etwa in meinem Alter sind, habe ich mich gut verstanden. Von ihnen hatten zwei junge Männer gerade Ferien von der Universität und schliefen auf dem Grundstück des Kinderheims in einem Container. Die restlichen der älteren Jugendlichen waren ebenfalls noch in Boarding Schools und hatten noch keine Ferien oder wohnen ausserhalb des Kinderheims und kamen jeweils einfach zu Besuch.

Die Kinder und Jugendlichen zeigten mir ihren Alltag und ihr Zuhause. Mit zwei der älteren Jungs machte ich einen Tag lang einen Ausflug nach Dandora, einem Stadtteil von Nairobi, von wo die beiden Jungs kommen. Sie zeigten mir die Dandora Dumbside, eine riiiiiiiiesige Müllhalde, wo der gesamte Abfall von Nairobi und der Umgebung entsorgt wird. Dies war zwar nicht nur ein schöner Anblick, war jedoch sehr eindrücklich.

3   4

5

Während der Tage, in denen die Kinder in der Schule waren, war ich jeweils mit Barbara unterwegs und wir erledigten verschiedene Sachen. Es gab immer etwas zu tun und so machten wir verschiedene Schulbesuche in unterschiedlichen Boarding Schools, in denen Kinder aus dem Kinderheim untergebracht waren, kauften ein, gingen auf den Markt, oder brachten die Kinder und Jugendlichen zu Arztterminen ins Krankenhaus oder zu Zahnarztbesuchen zum Zahnarzt. Wir machten verschiedene Besorgungen, kauften neue Schilfmatten für die Solardusche, trafen die Jugendlichen, welche ausserhalb des Kinderheims wohnen, um mit ihnen auszutauschen und ihnen zuzuhören und motivierten und unterstützten sie bei ihren Ausbildungen. Barbara zeigte mir, wie ihre Buchhaltung funktioniert und erzählte mir sehr viel über das Kinderheim, die Kinder und über ihre Philosophie und die Ziele, die sie mit dem Kinderheim verfolgt.

An den Wochenenden machten wir jeweils Ausflüge. So wanderten wir an einem Samstag auf die Ngong Hills und genossen den schönen Ausblick von dort oben. Auch wanderten wir an einem Sonntag in die Savannah. Dort gab es einen wunderschönen Platz wo man einen gigantischen Ausblick über das gesamte Rift Valley hatte. Dort picknickten wir und wanderten anschliessend wieder zurück. Das Highlight war sicherlich der Ausflug an den Lake Naivasha, den wir an einem Sonntag unternahmen. Dort bekamen wir alle Schwimmwesten und fuhren mit zwei Booten auf den See hinaus. Vom Boot sahen wir die unterschiedlichsten Wildtiere an Land wie Zebras, Giraffen und Antilopen. Und sogar Nilpferde waren in einiger Entfernung von unserem Boot im Wasser. Und auch das Giraffe Center in Karen, wo wir Giraffen füttern durften, war grossartig.

6Die Zeit in Ngong verging sehr schnell und nach 3,5 Wochen hiess es schon wieder Abschied nehmen. Ich habe sehr viel Schönes, Eindrückliches und Berührendes gesehen und erlebt und durfte Erfahrungen machen, die ich nie mehr vergessen werde. Ich bin dankbar für diese Zeit und werde das Kinderheim Watoto Mbele sicherlich immer in meinem Herzen haben. Asante Sana.

Monika Waldmeier

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert